Lehrveranstaltungen im WS 2005/06

 

100026 SE Neuere dt. Lit.: Verlage und Buchhandel 1918-1945

Beginn: Dienstag, 4. Oktober 2005

Zeit: Di 14:00-15:30

Ort: Übungsraum 5

Das Ende der Habsburger Monarchie im Jahr 1918 bedingte einen Strukturwandel im Bereich Buchhandel und Verlagswesen in der neuen Republik. Viele angestammte Absatzmärkte gingen vor allem jenen Verlagen verloren, die Bücher und Zeitschriften produzierten, die die Monarchie zum Gegenstand hatten und auch den nicht deutschsprachigen Markt belieferten. Es galt nun diesen veränderten Märkten Rechnung zu tragen. Während Fach- oder Schulbuchverlage vom Umbruch am härtesten betroffen waren, bedeutete dies in einem Land, das bis zu drei Viertel seiner Bücher aus dem Deutschen Reich bezog und wo traditionell – auch wegen des besseren Urheberrechtsschutzes – Schriftsteller es vorzogen, ihre Werke in Berlin oder Leipzig zu publizieren, neue Möglichkeiten, vor allem im Bereich der belletristischen Verlage. Angesichts der vielen Verlagsneugründungen spricht man in zeitgenössischen Darstellungen von einer „Pilzatmosphäre“, die konjunkturbedingt allerdings nur bis etwa Mitte der 20er Jahre existierte. Gleichzeitig empfand man den österreichischen Buchhandel trotz der starken Abhängigkeit vom deutschen Markt nicht mehr ausschließlich als „organisches Glied“ des deutschen Buchhandels.

Die Geschichte von Buchhandel und Verlagswesen im Zeitraum 1918-1945 lässt sich anhand der politischen Zäsuren verfolgen und auf diese Aspekte soll im Rahmen des Seminars eingegangen werden. Die Ausschaltung des Parlaments 1933 und die Proklamation des autoritären Ständestaats 1934 führte zu einer Verfolgung sozialdemokratischen Schrifttums, von Verlagen und Buchhandlungen. Eine Säuberung anderer Art setzte mit dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 ein. Nun wurden hunderte „jüdische“ Buchhandlungen geschlossen, manche „arisiert“. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs existierte nur mehr ein Bruchteil jener Verlage (und Buchhandlungen), die 1938 in Wien bzw. Österreich vorhanden waren. Durch die Ausarbeitung einer Reihe von Themenschwerpunkten soll ein abgerundetes Bild des Zeitraums 1918 bis 1945 entstehen.

 

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100191 SE Kolloquium für DiplomandInnen und DissertantInnen

Beginn: Dienstag, 4. Oktober 2005

Zeit: Di 16:00-18:00

Ort: Seminarraum II

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SPRECHSTUNDE

Beginn: Dienstag, 4. Oktober 2005

Zeit: Di 13:00-14:00

Ort: Zimmer 13

 

Sprechstunde in der vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung möglich (office@murrayhall.com)